Konrad und das Paket

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Es war einmal ein Frosch, der Regen nicht ausstehen konnte. Eines Tages, als es mal wieder so richtig heftig schüttete, saß er einsam und allein in seiner Seerose und wartete auf die Sonne.

Plötzlich klopfte es ganz sachte an seine Seerose. Der Frosch lugte vorsichtig durch einen Spalt zwischen zwei Seerosenblättern und entdeckte seinen Kumpel Tom mit einem braunen Paket in der Hand. „Konrad, ich hab hier was für dich“, sagte Tom und quetschte das Paket durch den Spalt in Konrads Seerose. „Bis später“, rief er noch und hüpfte über die Seerosenblätter zurück an das Ufer, an dem alle Frösche vom großen Tümpel freudig im strömenden Regen durch die Pfützen hüpften.

Einen Moment noch sah Konrad dem lustigen Treiben am Ufer zu, bevor er seufzend die Blütenblätter schloss und sich mit dem Paket auf den Boden setzte. Er konnte sich einfach nicht überwinden, mit den anderen im Regen zu tanzen. Zu unheimlich war ihm das Gefühl der klatschenden Regentropfen auf seinem Körper.

Er drehte und wendete das Paket in seinen Händen, konnte den Inhalt jedoch nicht erraten. Eine innere Unruhe erfasste ihn und er machte sich erstmal einen Tee zur Beruhigung. Als er ein paar Schlucke geschlürft hatte, nahm er sich das Paket wieder vor. Vorsichtig riss er eine Seite auf und spähte hinein. Etwas Gelbes leuchtete im Inneren. Auf einmal war er ganz aufgeregt und riss mit einem Rück das Papier entzwei. Ein paar leuchtend gelbe Gummistiefel fielen auf den Boden und eine lange rote Stange purzelte hinterher. Konrads Herz pochte wild und seine Hände zitterten leicht, als er die Gummistiefel anzog. Sie passten wie angegossen und er hüpfte wild auf und ab vor Freude. Der lange rote Stab entpuppte sich als Regenschirm und nun war Konrad vollends aus dem Häuschen. Er zog noch schnell seine schicke rote Badehose an, klappte beim Hinausgehen den Schirm auf und sprang dann jauchzend in den leuchtend gelben Gummistiefeln über die Seerosenblätter an das Ufer. Dort erwarteten ihn alle Frösche des großen Tümpels, klopften ihm johlend auf die Schulter und gratulierten ihm zu seinem tollen Outfit.

Den ganzen Nachmittag hüpfte Konrad mit seinen Freunden singend und lachend durch die Pfützen, immer gut erkennbar an dem roten Schirm, der ihn schützte. Als schließlich die Sonne hinter den Wolken hervorbrach, war er fast ein bisschen enttäuscht, doch der nächste Regen würde bestimmt kommen und dann wäre Konrad dank seinen Freunden bereit, wieder im Regen zu tanzen.

Und wenn du das nächste Mal an einem großen Tümpel vorbeikommst, halte die Augen offen. Vielleicht entdeckst du Konrad in seinen leuchtend gelben Gummistiefeln mit dem schicken roten Schirm.